Die Deutsche Krebsgesellschaft hatte 1984 einen Expertenbericht über "Krebsmedikamente mit fraglicher Wirksamkeit" als Band 11 der Reihe Aktuelle Onkologie veröffentlicht. In Fortsetzung und Ergänzung dieser Dokumentation zur Sache hat nun Bärbel Janßen in der hier vorgelegten Schrift einige "unkonventionelle Methoden in der Krebstherapie" zusammengetragen und in Bezug auf ihren wissenschaftlichen, weltanschaulichen und experimentellen Hintergrund analysiert.
So absurd einem in der naturwissenschaftlichen Denkweise geschulten Wissenschaftler mancher Hintergrund der vorgestellten Methoden erscheinen mag, so wenig darf man jedoch davon ausgehen, dass dieser ausschließlich konfusen Vorstellungen einzelner entspringt. Der Gegensatz logisch rationaler und empirisch-mystischer Schau des Krebsproblems geht viel weiter: Er kennzeichnet nicht nur die Krebsmedizin, er findet sich auch in den Hoffnungen, Vorstellungen und Ansprüchen der meisten Krebskranken, er fand sogar einen Niederschlag in der Arzneimittelgesetzgebung Deutschlands, die für die Krebsmedikamente der Schulmedizin andere Verfahren der Prüfung, Einführung undÜberwachung vorsieht als für nicht schulmedizinische Mittel und Methoden.
Der neuerdings wieder lebhaft in Gang gekommenen Diskussion um die richtige Krebsbehandlung zwischen Schul- und Außenseitermedizin wird hier ein weiteres objektives Bezugsmaterial bereitgestellt.