Während die herkömmliche Religiosität zunehmend an Bedeutung verliert, erfreuen sich New Age, Esoterik und allerlei säkulare Ersatzkulte weiterhin großer Beliebtheit. In einer vorgeblich durch Orientierungslosigkeit geprägten Zeit versprechen sie neue Wege zur Erkenntnis, zu Selbstverwirklichung und mentaler Unabhängigkeit. Diesen Anspruch prüfen die AutorInnen, indem sie einerseits esoterische Vorstellungen auf ihre wissenschaftliche Stichhaltigkeit hin untersuchen und andererseits das zugrundeliegende Menschenbild und die einhergehenden Vorstellungen gesellschaftlicher Ordnung analysieren.
Das Ergebnis stellt den neuen Formen der "Spiritualität" kein gutes Zeugnis aus. Einfältiger Glaube an wissenschaftlich längst widerlegte Behauptungen und die mangelnde Bereitschaft, Erklärungen für scheinbare übernatürliche Phänomene kritisch zu hinterfragen, sind die wenig überzeugenden Marksteine auf dem Weg zum "neuen" Wissen. Ein menschenverachtendes Menschenbild, autoritäre Gruppenstrukturen und teilweise sogar rassistische Tendenzen diskreditieren die Gesellschaftsmodelle des New Age und anderer neureligiöser Gruppen.
Gerhard Kern, geboren 1941 in Wiesbaden, Heimleiter eines selbstverwalteten sozialpolitischen Projekts; Herausgeber der AKAZ - Zeitschrift für Religions- und Staatskritik; zahlreiche Veröffentlichungen zu den Themen New Age, Anthroposophie und Anti-Pädagogik.
Lee Traynor, geboren 1959 in Melbourne; Studium der Biochemie und Psychologie in Oxford und Göttingen; heute freiberuflicher Lehrer und Wissenschaftler; Mitglied im Arbeitsausschuß der Gesellschaft zur Wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP).